Ausflug von Kembs nach Mulhouse

25.03.2012 Zum Schleifen des Decks wollen wir in die Chantier Naval Sotravim in Ile Napoléon bei Illzach, einem Vorort von Mulhouse. Wir fahren an einem sonnigen, relativ warmen Märztag vom Port de Plaisance in Kembs den Canal de Hunigue hinauf und dann auf den Canal Rhone au Rhin. Der ist ziemlich gerade, breit, und links und rechts steht Wald, also nicht gerade eine Touristenattraktion. Aber wir haben es lustig mit der grossen Mannschaft. An Bord sind Tanja, Nir, Mehmet, Martina, Martin und Ingrid, Rebecca, David und Lucas. Weil wir viel zu bald da sind – und das Mittagessen noch nicht fertig gegessen ist, fahren wir noch weiter bis vor die Schleuse 41 in Mulhouse, drehen dann um und legen bei Sotravim an.

04.04.2012 Die Schleif- und Malarbeit sind fertig gestellt. Glück mit dem Wetter, es war eine relative warme und trockene Woche.
Heute aber ist der Himmel grau in grau und Regen tropft aus den schweren Wolken. Es ist hühl und grusig. Nix für alle ausser Lucas. Der fährt alleine nach Kembs zurück.

Kembs – Colmar -Strasbourg – Petersee

Juli 2012 Unser Sommertörn führt uns den Rhein hinab bis Markolsheim. Von dort gehts auf den sehr romatischen Kanal nach Colmar. Der ist schmal, überwuchert, führt durch Wälder und üpige Felder, welche duch schattenspendende Baumreihen gesäumt sind. Dazwischen immer wieder schöne Vistas über die Rheinebene zum Schwarzwald und den Vogesen. Unüblich ist die Sauberkeit des Wassers im Kanal. Man sieht überall bis auf den Boden, sieht grosse Karpfen und kleine Fische – und vorallem sehr viel Seegras, das in langen Fäden bis nahe zur Oberfläche wächst. Der Nachteil davon ist, dass der Wasserfilter für unsere Auspuffkühlung öfters damit verstopft wird. Das Auspuffgeräuch wird jeweils lauter und brummt dann mit viel Bass. Ein Blick auf den Auspuff zeigt, dass viel zu wenig Wasser rausläuft, lange bevor der Hitzealarm vom Auspuff losgeht. Alles in allem, auch aufgrund des sehr charmanten Elsässer Städtchens Colmar mit seinen alten Fachwerkhäusern, engen Gassen und den vielen kleinen Kanälen (in der Stadt nicht schiffbar für uns) ist ein Ausflug nach Colmar über diesen Kanal wirklich empfehlenswert. Die Zukunft des Kanals, der ja eine Sackgasse ist – er endet im Yachthafen von Colmar – ist ziemlich. Uns sagte der freundliche Hafenmeister, dass zu wenig Schiffe nach Colmar kommen, insbesondere keine Penichen mehr, deshalb muss das Seegras von der VNF „geerntet“ werden. Die Kosten für den Unterhalt  steigen also, die Einnahmen sinken. Könnte gut sein, dass der Kanal für die Schiffahrt eingestellt wird.

Der Grand Canal d’Alsace, also der schiffbare Rhein von Basel nach Breisach bietet hingegen keine lauschigen Ufer, sondern eine 45 Grad Betonabschluss auf der ganzen Länge. Die Vistas sind aber nicht schlecht zu den Hügeln. Der Verkehr an Grosschifffahrt ist bescheiden und die wenigen Schleusen bringen wir schnell hinter uns. Aber spannend ist der Törn, der doch einen ganzen Tag dauert, nicht unbedingt.

Strasbourg ist wirklich eine Reise weert, sowohl was die Altstadt als auch das kulturelle und kulinarische Angebot anbetrifft. Eine gute Mischung aus deutscher Sauberkeit und Organisation und französischer Lockerheit. Wir übernachten bei Kojac, wo keiner sich um uns kümmert und wir uns anstrengen müssen, um bezahlen zu dürfen.

Wir fahren noch etwas weiter als Gerstheim zum Petersee, der sehr hübsch ist, aber uns nicht zum Ankern einladet. Schlussendlich verbringen wir drei Faulenztage gegenüber im Hafen des Baggersees. Es ist heiss, sonnig und wir baden viel im sauberen See. Das ist lauschig aber leider immer wieder etwas laut wegen der Baggermaschine, die werktags einige Stunden läuft. Auch von hier gibt es ein ÖV-Bus nach Strasbourg, wobei Fahrräder bis zum nächsten Ort (Busstation) wirklich praktisch sind.

Dieser Törn war sehr entspannend. Wir wollten nirgends Bestimmtes hin und hatten keinen fixen Termin für die Rückkehr nach Kembs. Der Sommer präsentierte sich von seiner besten Seite und es „fehlten“ auch die bisher vereinzelten, spannenden Pannen.